Die Uniformierung der Infanterie des Deutschen Reichsheeres - 1871 – 1914. II. Teil - Preussen - Garde- und Linien-Grenadier-Regimenter (IR Nr. 1 - 12)

Der erste Teil dieser Reihe hatte allgemein die Uniformierung der preußischen Infanterie - 1842 – 1914 zum Thema.

Der hier vorliegende zweite Teil zur Uniformierung der Infanterie des Deutschen Reichsheeres - 1871 – 1914 stellt die besonderen Merkmale der Garde- und Linien-Grenadier-Regimenter (IR Nr. 1 - 12) vor.

Der dritte Teil ist den preußischen Linien-Infanterie-Regimentern (Musketier-/ Füsilier-Regimenter) gewidmet.

In einem vierten Teil werden die Besonderheiten derjenigen Einheiten behandelt, die in die preußische Armee (nach 1866) aufgenommen worden sind bzw. durch besondere Uniformmerkmale an bestimmte (außerpreußische) Traditionen anknüpften (z. B. das IR 92 - Braunschweig - oder die badischen, hessischen und mecklenburgischen Einheiten).

In weiteren Beiträgen wird die sächsische, württembergische und bayerische Infanterie vorgestellt, die in Friedenszeiten (relativ) eigenständigen Kontingenten angehörte.

Den Abschluss bildet ein Beitrag zu den Jägern und Schützen sowie zu den ab 1901 gebildeten Maschinengewehr-Abteilungen.

Rekrutenbesichtigung beim 1. Garde-Regiment zu Fuß durch Kaiser Wilhelm II. Fotograf. Selle & Kuntze/ Potsdam. Fotoaufnahme 1906

I. Garde-Infanterie-Regimenter

Einige Formationen der preußischen Infanterie hatten einen Garderang.

Sie gehörten wie die anderen preußischen Gardeformationen zum Gardekorps[1].

[1] Martin Lezius, Die Entwicklung der preußischen Garden, in: Ernst v. Eisenhart Rothe und Martin Lezius (Hrg.), Das Ehrenbuch der Garde. Die preußische Garde im Weltkriege 1914-1919, Berlin und Stuttgart o. J. Band I., S. 1 ff.

Preußische Garde-Offiziere in Potsdam. Originale Fotographie von Selle & Kuntze aus dem Jahre 1911.
Preußische Garde-Offiziere in Potsdam. Originale Fotographie von Selle & Kuntze aus dem Jahre 1911.

Dieses bestand aus der 1. und 2. Garde-Division mit zusammen 5 Garde-Infanterie-Brigaden, den Garde-Maschinengewehr-Abteilungen Nr. 1 und 2, der Garde-Kavallerie-Division mit zusammen 4 Garde-Kavallerie-Brigaden, der Garde-Landwehr-Infanterie mit zusammen 2 Garde-Divisionen, der Feldartillerie mit zusammen 2 Garde-Divisionen und der Feldartillerie-Schießschule mit Lehr-Regiment, der Fußartillerie mit dem Garde-Fußartillerie-Regiment, dem Lehr-Regiment der Fußartillerie-Schießschule sowie der Versuchs-Batterie der Artillerie-Prüfungskommission, dem Garde-Pionier-Bataillon mit Scheinwerferzug und Pionier-Versuchskommission, den Verkehrstruppen mit den Eisenbahn-Regimentern Nr. 1 und 2 sowie der Betriebs-Abteilung der Eisenbahntruppen und der Depotverwaltung der 1. Eisenbahn-Brigade, den Telegraphen-Bataillonen Nr. 1 und 2 sowie der Kriegstelegraphenschule, den Luftschiffer-Bataillonen Nr. 1 und 2, dem Flieger-Bataillon Nr. 1. dem Kraftfahrbataillon  und der Versuchs-Abteilung des Militär-Verkehrswesens mit Versuchskompanie, dem Garde-Train-Bataillon mit Traindepot, der Schloßgarde-Kompanie sowie verschiedenen weiteren Einrichtungen, wie z. B. der Kriegsschule, der Hauptkadettenanstalt, Kadettenhaus usw.

Frühe Aufnahme eines hochdekorierten Garde-Offiziers (wohl aus einem Füsilier-Bataillon) mit der noch recht hohen Pickelhaube. Originales Foto.Fotograf: L. Haase & Comp./ Berlin.
Der Bestand an preußischer Garde-Infanterie im Jahre 1914. Entnommen aus Friedag, Führer durch Heer und Flotte. Elfter Jahrgang 1914, S. 157.
Einjährig-Freiwilliger als Unteroffizier im Garde-Füsilier-Regiment (Berlin). Originale cdv. Gut zu sehen sind am Kragen die gemusterten Tressen für Unteroffiziere.

Uniformkundliche Besonderheiten der Garde-Infanterie

Am Helm wurde von der Garde-Infanterie als Zierrat der fliegende Adler mit Schwert und Zepter aus Tombak (oder Neusilber) getragen. Dieser hatte auf der Brust einen achtstrahligen neusilbernen Stern nach dem Muster zum Schwarzen Adler-Orden (Gardestern) und auf den ausgebreiteten Flügern ein Devisenband mit der Aufschrift "MIT GOTT FÜR KOENIG UND VATERLAND" (Gardeadler).

Zwei Kameraden aus dem Ersatz-Bataillon des 1. Garde-Regiments zu Fuß in bunter Friedensuniform mit parademäßigen Helm. Fotoaufnahme 1915.

Zur Parade trug die Garde-Infanterie Haarbüsche, und zwar das I. und II. Bataillon weiße und das III. Bataillon schwarze.

Gardist im Waffenrock mit Helm mit schwarzem Haarbusch. Fotograf: Paul Schüchert/ Charlottenburg.

Beim Garde-Füsilier-Bataillon trugen alle Bataillone schwarze Haarbüsche.

Frühe Aufnahme eines Grenadiers aus dem 1. Garde-Regiment zu Fuß (Potsdam). Fotograf: C. Maeier/ Potsdam. Fotoaufnahme vor 1867.

Bei den Helmen der Offiziere war der Adler vergoldet (oder versilbert) und das Mittelstück bzw. das Zentrum) des (hochgewölbten) Gardesterns fein emailliert.

Offizier der Garde mit angelegter Schärpe. Originale cdv. Fotograf: Schmidt/ Tharaud. Um 1870.
Garde-Offizier der Reserve mit Helm und im Überrock. Fotograf: Oscar Roloff/ Berlin
Uniformmerkmale der Garde-Infanterie I. Zeichnungen des Verfassers vor allem nach Paul Pietsch.

Legende zu den obigen Abbildungen.

Eckiger Kragen mit weiß-wollenen Kapellenlitzen.

Schwedischer Ärmelaufschlag mit weiß-wollenen Kapellenlitzen.

Achselklappe des 1. Garde-Regiments zu Fuß (weiß).

Achselklappe des 2. Garde-Regiments zu Fuß (rot).

Achselklappe des 3. Garde-Regiments zu Fuß (gelb

Achselklappe des 4. Garde-Regiments zu Fuß (blau).

Facionierte Unteroffizierstresse.

Knopf auf der Achselklappe der 1. Kompanie des 1. Garde-Regiments zu Fuß.

Gardeadler mit dem neusilbernen Stern des Schwarzen Adlerordens.

Waffenrock der Garde-Regimenter 1 - 4 (1842-1914).

Schwedischer Ärmelaufschlag von hinten (geschlitzt).

Uniformmerkmale auch der Garde-Infanterie II. Zeichnungen des Verfassers vor allem nach Paul Pietsch.

II. Garde-Regimenter zu Fuß

Die Garde-Infanterie-Regimenter zu Fuß waren durch weißleinene Litzen ausgezeichnet, und zwar

auf jeder Seite des eckigen Kragens des Waffenrockes für Unteroffiziere eine einfache

und

für Gemeine eine Doppellitze.

Auf jeder Kragenpatte des Mantels befand sich eine Doppellitze.

Ferner befanden sich auf den schwedischen Ärmelaufschlägen zwei senkrechte Litzen.

Das 4. Garde-Regiment zu Fuß (Spandau) hatte weißleinene altpreußische Litzen ohne Kapellen.

Die Tressen waren gemustert.

Einjährig-Freiwillliger aus einem Garde-Regiment zu Fuß im Ausgehanzug mit Helm. Fotograf: Roth/ Berlin.

1. Garde-Regiment zu Fuß (Potsdam)

Im Zuge des Wiederaufbaus der neu-preußischen Armee nach dem desaströsen Feldzug 1806/07 gegen das napoleonische Frankreich wurde auch das 1. Garde-Regiment zu Fuß aufgestellt.

Als Stiftungstag galt aus Traditionsgründen der 11.08.1688.

Die Einheit wurde am 24.01.1807 in Memel aus einer Abteilung (1. Offizier, 27 Mann) der Stabswache der alten Garde und aus Offizieren und Mannschaften der Stammregimenter (No. 15 I, II und III Btl. und No. 6) gebildet.

Garnison war ab 1810 (bis zum 01.10.1919 = Auflösung) Potsdam (vorher Memel und Königsberg i. Pr.)..

Das Regiment zählte zu den vornehmsten Einheiten der preußischen Armee.

Zu den (altpreußischen) Stammtruppenteilen gehörte auch die Grenadier-Garde (No. 6) bzw- das frühere Königs-Regiment.

In der Zeit von 1807 - 1808 hieß die Formation: Bataillon Garde, ab 1808: Regiment Garde zu Fuß Nr. 8, dann ab 1813: 1. Garde-Regiment zu Fuß.

Der erste Regimentskommandeur war Gustav Friedrich Gottlob v. Kessel, der letzte Regimentskommandeur war Graf Siegfried zu Eulenburg.

Unteroffizier aus dem 1. Bataillon des 1. Garde-Regiments zu Fuß (Potsdam) mit Helm mit Haarbusch. Stab und 1. Bataillon des Regimentes trugen über dem Adler ein zusätzliches Devisenband mit der Aufschrift: Semper Talis (seit 1880).
Subaltern-Offizier aus dem im Waffenrock mit Achselstücken. Der Helm hatte weiße Beschläge und eine – hier sichtbare – sechsfach gekehlte Spitze. Undatierte Fotopostkarte vor 1914.
Grenadier aus dem 1. Garde-Regiment zu Fuß in Paradeuniform mit umgehängtem Mantel nebst Grenadiermütze. Fotograf: Hermann/ Potsdam. Fotoaufnahme 1913.

Auffälliges äußerliches Charakteristikum des 1. Garde-Regiments zu Fuß – im Volksmund auch Erster Hieb oder Erstes Regiment der Christenheit genannt – waren besondere Parademützen altpreußischer Form.

Das Regiment hatte 1824 Grenadier-Mützen nach russischem Vorbild erhalten.

Sie hatten ein gelbes Blechschild mit Stern, Adler und Krone.

Ab 1826 trugen diese auch die unberittenen Offiziere.

Das (III.) Füsilier-Bataillon erhielt 1848 ähnliche Mützen.

Grenadier aus dem 1. Garde-Regiment zu Fuß mit der ursprünglichen Grenadiermütze in Paradeuniform. Originale CDV. Fotograf: Andauer/ Potsdam. Vor 1894. Gut zu sehen ist das besondere Auszeichnungsband an der Grenadiermütze.

Ab 1889 erhielten die Mützen des I. Bataillons das Semper-Talis-Band.

Angehöriger aus dem 1. Garde-Regiments zu Fuß (Potsdam) mit der ab 1894 eingeführten Grenadiermütze. Großformatiges Foto.

Im Jahre 1894 wurden aber die neue Grenadier-Mützen nach altpreußischer Art eingeführt, die alten Mützen bekam – ohne das vorgenannte Helm- bzw. Mützenband – das Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiment.

Das Blechschild war nun weiß (neusilbern), der Kopfteil mit Blech umkränzt.

Offiziere und Unteroffiziere mit Portepee trugen ein silbernes Nationale, Kokarden wurden an den Mützen nicht getragen, allerdings Schuppenketten (von den Pickelhauben).

Erinnerungsfoto von Grenadieren in Paradeuniform anlässlich der Frühjahrsparade im Jahre 1910. Fotograf: Atelier Schröter. Inhaber: Willy Krüger/ Potsdam.

Die neuen Mützen hatten ein weißes Blechschild, wobei beim I. und II. Bataillon das Schildfutter und der Beutel rot und beim III. Bataillon gelb waren. 

Der Kopfteil der Grenadiermütze war ebenfalls mit gepressten Blech umlegt.   

Grenadiere aus dem 1. Garde-Regiments zu Fuß (Potsdam) in parademäßigen Anzug. Undatiertes Foto vor 1914.
Unteroffizier aus dem 1. Garde-Regiments zu Fuß mit der besonderen Grenadiermütze für Paradezwecke. Fotograf: Hermann Selle/ Potsdam.
Vizefeldwebel aus dem 1. Garde-Regiments zu Fuß (Potsdam) mit der entsprechenden neuen Parademütze.

Die Grenadiermützen wurden zu Paraden nur unter Gewehr getragen, also nicht zum Kirchgang oder bei Meldungen.

Die weißen Hosen wurden im Sommerhalbjahr vom 01.05. bis zum 01.10. getragen.

Offizier aus dem 1. Garde-Regiment zu Fuß (Potsdam) in Paradeuniform. Fotograf: C. Schaarwächter/ Berlin. 1902.

Auch die Offiziere des 1. Garde-Regiments zu Fuß (Potsdam) trugen die besonderen Parademützen.

Ab 1912 trugen auch die berittenen Offiziere solche Mützen.

Angehörige des 1. Garde-Regiments zu Fuß im Mantel mit Parademützen. Originale Fotokarte, gelaufen am 25.05.2013.
Unteroffiziere aus dem 1. Garde-Regiments zu Fuß im Jahre 1897. Die Unteroffiziere tragen als Kopfbedeckung das Krätzchen. Fotograf: Atelier C. Steinl/ Potsdam.

2. Garde-Regiment zu Fuß (Berlin)

Das 2. Garde-Regiment zu Fuß hatte als Stiftungstag den 19.06.1813.

Es wurde am 20.06.1813 im Felde in Gräditz, Faulbruck, Ludwigsdorf, Ohmsdorf, Kienau in Schlesien

aus dem Normal-Infanterie-Bataillon,

aus dem 1. Bataillon des Kolbergschen Grenadier-Regiment Nr. 9 und

aus dem Füsilier-Bataillon des Leib-Infanterie-Regiments Nr. 8

errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin (ab 1815).

Der Mannschaftsersatz stammte aus allen Provinzen des Deutschen Reiches und aus dem Umkreis von Berlin.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Wilhelm Frhr. v. Müffling gen. Weiß, der letzte Regimentskommandeur war Karl v. Borcke.

3. Garde-Regiment zu Fuß (Berlin)

Das 3. Garde-Regiment zu Fuß hatte als Stiftungstag den 05.05.1860.

Es wurde am 05.05.1860 in Danzig aus dem 1. Garde-Landwehr-Regiment errichtet.

Dieses war bereits im Jahre 1859 aufgestellt worden.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin (vorher Danzig, Stettin und in der Zeit von 1866-67 Hannover).

Der Mannschaftsersatz stammte aus Westpreußen und der Danziger Niederung.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Wilhelm v. d. Groeben, der letzte Regimentskommandeur war Johannes v. Schierstädt.

Offiziere aus dem 3. Garde-Regiment zu Fuß 1860 - 79

Offizier und Adjutant aus dem 3. Garde-Regiment zu Fuß. Fotograf: Schulz & Suck/ Carlsruhe. Rückseitig datiert: 1879.

4. Garde-Regiment zu Fuß (Berlin)

Das 4. Garde-Regiment zu Fuß hatte als Stiftungstag den 05.05.1860.

Es wurde am 05.05.1860 in Spandau aus dem 2. Garde-Landwehr-Regiment errichtet.

Dieses war bereits im Jahre 1859 aufgestellt worden.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin (vorher Spandau).

Der Mannschaftsersatz stammte aus allen Provinzen des Deutschen Reiches sowie aus dem Umkreis von Spandau. Potsdam und Berlin.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Ludwig v. Korth, der letzte Regimentskommandeur war Wilhelm Reinhard.

Einjährig-Freiwilliger als Gefreiter aus dem 4. Garde-Regiment zu Fuß. Fotograf: Carl Günteritz/ Berlin.

III. Garde-Grenadier-Regimenter

Auch die Garde-Grenadier-Regimenter waren durch weißleinene Litzen an der Uniform ausgezeichnet, allerdings hatten sie auf jeder Ärmelpatte des Waffenrocks drei waagerechte Litzen.

Im Übrigen war die Verteilung der Litzen so wie bei den Garde-Regimentern zu Fuß.

Dies gilt auch für den Helmzierrat der Pickelhaube.

Unteroffizier aus einem Garde-Grenadier-Regiment im Ausgehanzug. Fotograf: Paul Müller/ Berlin.

Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (Berlin)

Das Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 hatte als Stiftungstag den 14.10.1814.

Es wurde am 14.10.1814 in Berlin aus dem Leib-Grenadier-Bataillon, dem 1. Ostpreußischen Grenadier-Bataillon und dem 2. Ostpreußischen Grenadier-Bataillon errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin.

Einjährig-Freiwilliger aus dem Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1. Aufnahme vor 1897.

Der Mannschaftsersatz stammte aus allen Provinzen des Deutschen Reiches sowie aus dem Umkreis von Berlin.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Karl v. Schachtmeyer, der letzte Regimentskommandeur war Friedrich Frhr. v. Wedekind.

Das  Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 (Berlin) übernahm im Jahre 1894 die bisher vom 1. Garde-Regiment zu Fuß (Potsdam) getragenen Mützen.

Füsiliere aus dem Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 (Berlin) in Paradeuniform. Fotograf: E. Postlep/ Berlin. Originale Fotoaufnahme um 1900. Ausschnitt.

Diese Grenadiermützen gingen auf russische Vorbilder zurück und waren - wie weiter oben erwähnt - 1824 zunächst dem 1. Garde-Regiment zu Fuß (Potsdam) genannten Einheit zu Paradezwecken verliehen worden.

Beim I. und II. Bataillon hatten die Rosetten die Form einer flammenden Granate.

Grenadiere aus dem Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 (Berlin) mit den besonderen Parademützen. Originale Fotokarte. Fotograf: Max Piepenhagen/ Berlin.

Das Frontschild der Mütze zeigte den Gardestern mit dem Stern des schwarzen Adler-Ordens und darüber eine Krone.

Einjährig-Freiwillige aus dem Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1.

Offizierkorps des Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 (Berlin). Wohl älteres Foto vom originalen Foto, datiert: 23.05.1913.

Bei den Mützen der Offiziere waren die Krone und der Gardestern versilbert. Letzterer wies eine bunt emaillierte Mitte auf.

Offizier aus dem Kaiser-Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 im Mantel. und mit der besonderen Parademütze. Getragen wird auch der unbeliebte Tornister für Offiziere.

Kaiser-Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 (Berlin)

Das Kaiser-Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 hatte als Stiftungstag den 14.10.1814.

Es wurde am 14.10.1814 in Berlin aus dem Pommerschen Grenadier-Bataillon, dem Westpreußischen Grenadier-Bataillon und dem Schlesischen Grenadier-Bataillon errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin.

Der Mannschaftsersatz stammte aus allen Provinzen des Deutschen Reiches sowie aus dem Umkreis von Berlin.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Franz Friedrich Karl Ernst v. Klüx, der letzte Regimentskommandeur war Martin Otto.

Königin-Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 (Charlottenburg)

Das Königin-Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 hatte als Stiftungstag den 05.05.1860.

Es wurde am 05.05.1860 in Breslau als Kombiniertes Grenadier-Regiment aus dem Garde-Landwehr-Stamm-Regiment errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Spandau (vorher Berlin).

Der Mannschaftsersatz stammte aus dem Rheinland.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war v. d. Lancken.

Angehörige des Königin-Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 im Dienstanzug. Originale Fotokarte.

Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 (Berlin)

Das Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 hatte als Stiftungstag den 05.05.1860.

Es wurde am errichtet. 05.05.1860 in Koblenz als 2. Kombiniertes Grenadier-Regiment aus dem 4. Garde-Landwehr-Stamm-Regiment errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin (ab 1867), vorher Koblenz bzw. Düsseldorf.

Der Mannschaftsersatz stammte aus dem Rheinland.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Guido v. Opell, der letzte Regimentskommandeur war Walter Frhr. v. Schleinitz.

Offizier aus dem Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4. Fotograf: Jean Reuss & Müller/ Coblenz/ Bonn. Um 1889.
Offizier (v. Trotha) aus dem Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4.im Waffenrock. Gut zu sehen ist die besondere Litze am Kragen.
Angehörige eines Garde-Grenadier-Regiments beim Wachdienst in Berlin. Originale Fotokarte, gelaufen am 02.04.1911.

Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 (Spandau)

Das Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 hatte als Stiftungstag den 31.03.1897.

Es wurde am errichtet. 31.03.1897 aus dem IV. (Halb-) Bataillon des 2. und 4. Garde-Regiments zu Fuß (I.), des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 und Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 (II.) errichtet.

Unteroffizier aus dem Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 im parademäßiger Montierung.

Die letzte Friedensgarnison war Spandau (vorher Berlin).

Der Mannschaftsersatz stammte aus dem Rheinland.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war v. d. Lancken.

Unteroffiziere im Mantel aus dem Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 im Mantel. Schon 1897 waren Litzen auf den Mantelpatten für das 5. Garde-Regiment zu Fuß und das 5. Garde-Grenadier-Regiment befohlen worden. Fotoaufnahme 1914
Reservisten aus dem Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5. Fotograf: Emil Schröter/ Spandau.

IV. Garde-Füsilier-Regiment

Das Garde-Füsilier-Regiment hat als Stiftungstag den 30.03.1826.

Es wurde am 30.03.1826 in Potsdam aus dem seit dem 01.04.1822 beim 1. Garde-Regiment zu Fuß befindlichen Lehr-Garde-Landwehr-Bataillon errichtet. 1860 kam ein 3. Bataillon dazu.

Die letzte Friedensgarnison war Berlin (ab 1867), vorher Potsdam und Soandau.

Der Mannschaftsersatz stammte aus allen Provinzen des Deutschen Reiches sowie aus dem Umkreis von Potsdam, Spandau und Berlin.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Karl August Ludwig Hans Frhr. v. Esebeck, der letzte Regimentskommandeur war Kurt Graf von Götzen.

Das Garde-Füsilier-Regiment hatte auf den schwedischen Ärmelaufschlägen zwei senkrechte Litzen.

Die Schulterklappen waren ziegelgelb und zeigten keinen Namenszug usw.

Zur Parade wurde ein schwarzer Haarbusch getragen, und zwar auch vom 1. und 2. Bataillon.

Das Lederzeug war im gesamten Regiment schwarz.

Vizefeldwebel aus dem Garde-Füsilier-Regiment (Berlin). Originales KAB: Fotograf: Atelier Tepper/ Berlin.

V. Das Lehr-Infanterie-Bataillon

Das Lehr-Infanterie-Bataillon wurde am 30.12.1919 errichtet.

Es garnisonierte in Potsdam.

Der erste Kommandeur hieß Friedrich Karl Andreas v. Wichert, der letzte Kommandeur Walter v. Delius.

Es setzte sich aus Abkommandierten aller Infanterie-Regimenter mit einem jährlichen Wechsel zusammen.

Vorbeimarsch des Infanterie-Lehr-Bataillons vor Kaiser Wilhelm II. und dem bulgarischen Zaren in Potsdam im Jahre 1913. Originale Fotokarte.

"Dieses Bataillon, so wie die weiter unten erwähnten Lehr-Eskadron, bezwecken die größte Gleichförmigkeit, sowohl in der Kleidung wie im Exerzieren in allen einzelnen Theilen der Armee herbeizuführen. Zu dem Lehr-Bataillon werden von allen Infanterie-Regimentern Mannschaften im April eines jeden Jahres zusammengezogen. Ein Stabsoffizier, gewöhnlich vom Garde-Korps, wird dem Bataillon als Kommandeur vorgesetzt, und von demselben exerziert. Mit der beendigten Herbstübung kehren diese Kommandierten zu ihren Regimentern zurück, nur ein Stamm des Bataillons bleibt während des Winters in Potsdam zurück. Derselbe ist in den Nebengebäuden des neuen Palais, die Communs genannt, zu Potsdam einquartiert, und wird in jedem Frühjahr wieder durch neue von den Regimentern dazu auserwählten Mannschaften, zu einem Bataillon formiert. Die zum Lehr-Infanterie-Bataillon geschickten Unteroffiziere und Soldaten, müssen sich entweder zu einer längeren Dienstzeit verpflichtet haben, oder noch anderthalb Jahr dienen. Sind sie vom letzten Ersatze, so müssen sie vollständigen ausexerziert sein. Sie erhalten nach beendigtem Kommando ein Abzeichen, bestehend in einer Schnur auf den Achselstücken, von der Farbe ihres Regiments. Die Wahl der Offiziere zum Lehr-Bataillon wird als eine Auszeichnung angesehen. Dieses Bataillon besteht aus zwanzig Offizieren und 621 Unteroffizieren und Gemeinen, der Stamm ist 132 Mann stark. Vom Garde-Korps sind bei demselben zur Dienstleistung, ein Stabsoffizier als Kommandeur, ein Leutnant als Adjutant, vier Unteroffiziere und ein Spielmann als Bataillonstambour kommandiert" (Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III., Band 3, Freiherr von Zedlitz, Berlin 1830, Seite 56.).

Stubenszene beim Lehr-Infanterie-Bataillon. Es wird überwiegend Drillich getragen. Fotoaufnahme 1905.

Die zum Lehr-Infanterie-Bataillon abkommandierten Mannschaften trugen während der Dauer ihres Kommandos keine Haarbüsche zum Helm.

Gefreiter im Ausgehanzug aus dem IR 65 in Ausgehuniform mit Schützenschnur. Fotograf: Zwirnemann/ Potsdam. Die abkommandierten Soldaten trugen die Uniform ihreres Truppenteils mit einer bunten Schnur quer über dem unteren Rand der Achselklappe.

VI. Die Linien-Grenadier-Regimenter

Grenadier-Regimenter (Nr. 1-12) hießen die ältesten preußischen Infanterie – Einheiten.

Sie führten ihre Tradition teilweise auf friderizianische Formationen zurück und standen in den preußischen Stammprovinzen, insbesondere Brandenburg, West- und Ostpreußen usw.

Bestand an Linien-Grenadier-Regimentern im Jahre 1914 nach Freidag

Bezeichnung

Armeekorps

Garnison

Stiftungstag

Grenadier-Regiment Kronprinz (1.

Ostpreußisches) Nr. 1

I

Königsberg in Preußen

20.12.1655

Grenadier-Regiment König Friedrich

Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2

II

Stettin

20.02.1679

Grenadier-Regiment König Friedrich

Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3

I

Königsberg in Pr.

18.08.1685

Grenadier-Regiment König Friedrich

der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4

I

Rastenburg

01.05.1626

Grenadier-Regiment König Friedrich I.

(4. Ostpreußisches) Nr. 5

XVII

Danzig

11.03.1689

Grenadier-Regiment Graf Kleist von

Nollendorf (1. Westpreußisches) Nr. 6

V

Posen

14.10.1772

Grenadier-Regiment König Wilhelm

I. (2. Westpreußisches) Nr. 7

V

Liegnitz

20.02.1797

Leib-Grenadier –Regiment König

Friedrich Wilhelm Ill. (1.

Brandenburgisches) Nr. 8

III

Frankfurt a. d. O.

07.06.1808

Colbergsches Grenadier-Regiment

Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9

II

Stargard in Pommern

07.06.1808

Grenadier-Regiment König Friedrich

Wilhelm II. (1. Schlesisches.) Nr. 10

VI

Schweidnitz

21.11.1808

Grenadier-Regiment König Friedrich

III. (2. Schlesisches) Nr. 11

VI

Breslau

21.11.1808

Grenadier-Regiment Prinz Carl von

Preußen (2. Brandenburgisches) Nr.

12

III

Frankfurt a. d. O.

01.07.1813

Allgemeines zu den besonderen Unifornmerkmalen der Linien-Grenadier-Regimenter

Am Helm der Grenadier-Regimenter wurde seit 1897 der Gardeadler ohne Stern getragen, vorher der heraldische Adler mit Brustschild und den verschlungenen Buchstaben: FWR.

Einige Einheiten hatten am Helmzierrat besondere Bandeaus, z. B. Nr. 1, 4, 7 usw.

Vizefeldwebel aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3 noch mit dem Helm mit dem alten Helmadler. Footograf: Verdier/ Königsberg i. Pr. Rückseitig datiert: 1899.

Die 3. Bataillone der Grenadier-Regimenter hießen Füsilier-Bataillone.

Die Linien-Grenadier-Regimenter waren durch besondere uniformkundliche Merkmale ausgezeichnet.

Ihre Waffenröcke hatten eckige Kragen mit Litzen, ebenso wurden drei waagerechte auf den Patten der Ärmelaufschlägen geführt.

Die Patten beim IR Nr. 9 waren dunkelblau.

Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen)

Das Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 hatte als Stiftungstag den 20.12.1655.

Es wurde am 07.09.1808 in Königsberg i. Pr. errichtet. Die Stammtruppenteile waren das altpreußische Infanterie-Regiment v. Rüchel No. 2 und das altpreußische Füsilier-Bataillon v. Bergen Nr. 21 sowie aus Mannschaften der ostpreußischen Regimneter der Alten Armee.

Die letzte Friedensgarnison war Königsberg i. Pr..

Der Mannschaftsersatz stammte aus Ostpreußen insbesondere aus dem Umkreis von Königsberg i. Pr. und Memel..

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Ernst Wilhelm v. Hamilton, der letzte Regimentskommandeur war Cordt Frhr. v. Brandis .

Kaiserlicher Besuch beim Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen).
Grenadier aus dem Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen) im Ausgehanzug. Fotograf: Gebr. Stober/ Frankfurt a. O. F.
Angehöriger des Grenadier-Regiments Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen). Auf den Achselklappen wurden – wie hier – besondere Namenszüge geführt (außer Nr. 6, 9 und 12). Fotograf: Ludeneit & Nickel/ Königsberg.
Gefreiter aus dem Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Pr.). Das Regiment führte das das hier gut erkennbare aufgelegte Helmband „1655“. Fotograf: G. Knees/ Königsberg. Fotoaufnahme 1913.
Adjutant (Kurt von Spies, + 1897) aus dem Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen) in Paradeuniform, noch mit geöffneten untersten Pattenknopf. Fotograf: Gottheil & Sohn/ Königsberg. Fotoaufnahme um 1895.
Hauptmann aus dem Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen) im Paletot. Originale KAB vor 1914.
Adjutant aus dem Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 (Königsberg i. Ostpreußen) zu Pferde. Fotograf: Ludeneit & Nickel/ Königsberg in Ostpreußen. Fotoaufnahme 1906.

Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 (Stettin)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 hatte als Stiftungstag den 20.02.1679.

Es wurde am 07.09.1808 in Stargard errichtet. Die Stammtruppenteile waren das altpreußische Infanterie-Regiment v. Rüts No. 8 und das 1. Neumärkische Reserve-Bataillon. Ferner wurde zurück kehrende Mannschaften der altpreußischen Infanterie-Regimenter No. 19, 36, 17 und 22 eingestellt.

Die letzte Friedensgarnison war Stettin.

Der Mannschaftsersatz stammte aus Pommern und Vorpommern insbesondere aus dem Umkreis von Stettin .

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Ludwig Wilhelm August v. Ebra, der letzte Regimentskommandeur war Coelestin v. Zitzewitz .

Grenadier aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 (Stettin) im Ausgehanzug (ohne Feldmütze). Das Regiment bekam ab dem 04.05.1897 Litzen. Fotograf: K. Müller/ Stettin
Einjährig-Freiwilliger als Unteroffizier aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 (Stettin) mit Helm. Fotograf: Moellendorf & Bachmann/ Stettin.
Angehöriger des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 in Ausgehuniform. Fotograf: Bergschmidt/ Stettin.
Gruppenfoto von Angehörigen des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 (Stettin). Originale Fotokarte aus dem Jahr 1911.

Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3 (Königsberg i. Pr.)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3 hatte als Stiftungstag den 18.08.1865 .

Es wurde am 07.09.1808 in Königsberg i. Pr. errichtet. Die Stammtruppenteile waren das altpreußische Infanterie-Regiment Herzog v. Holstein No. 11 und das altpreußische Füsilier-Bataillon v. Rembow Nr. 6.

Die letzte Friedensgarnison war Königsberg i. Pr..

Der Mannschaftsersatz stammte aus dem nördlichen Ostpreußen insbesondere aus dem Umkreis von Königsberg i. Pr..

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Hans Karl Friedrich Franz v. Below, der letzte Regimentskommandeur war Hans v. Johnston.

Gefreiter in Paradeuniform aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3. Fotograf: Ludeneit & Nickel (Königsberg i. Pr.).
Grenadiere aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3. in Paradeuniform. Fotograf: Atelier Flach/ Königsberg i. Pr.

Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4 (Rastenburg)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4 hatte als Stiftungstag den 01.05.1626.

Es wurde am 07.09.1808 in Marienwerder, Marienburg und Elbing durch Übernahme des altpreußischen Infanterie-Regiments v. Besser No. 14 und des altpreußischen Füsilier-Bataillons Nr. 21 errichtet. Außerdem wurden zurück kehrende Mannschaften der altpreußischen Infanterie-Regimenter No. 51 und 55 eingestellt.

Die letzte Friedensgarnison war Rastenburg .

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Westhälfte Ostpreußens, Westpreußen insbesondere aus dem Umkreis von Danzig und Elbing.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Wilhelm v. Wostrowsky, der letzte Regimentskommandeur war Friedrich Wilhelm v. Massow.

Stabsoffizier (Oberstleutnant a. D. aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4 um 1911.
Grenadier aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4 (Rastenburg) im Waffenrock, hier noch ohne Litzen. Die Litzen erhielt das Regiment am 01.05.1911. Fotograf: Willy Hack/ Rastenburg. Fotoaufnahme vor 1911.
Seitenansicht dreier Grenadiere aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpreußisches) Nr. 4 (Rastenburg). Gut zu erkennen ist der entsprechende Namenszug auf den Achselklappen des Waffenrockes.

Grenadier-Regiment König Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5 (Danzig)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5 hatte als Stiftungstag den 11.03.1689.

Es wurde am 07.09.1808 in Braunsberg, Pr. Holland und Mühlhausen i. Pr. durch Übernahme des altpreußischen Infanterie-Regiments v. Diericke No. 16, des III. Musketier-Bataillons des altpreußischen Infanterie-Regiments No. 4 und des altpreußischen Füsilier-Bataillons v. Schachtmeyer Nr. 23 aus dem errichtet. Ferner wurden zurück kehrende Gefangene der altpreußischen Infanterie-Regimenter No. 4, 35, 54 eingestellt.

Die letzte Friedensgarnison war Danzig.

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Westhälfte Ostpreußens, aus Westpreußen insbesondere aus dem Umkreis Danzig und Graudenz.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Hans Christoph Ludwig v. d. Mülbe, der letzte Regimentskommandeur war Heinrich v. Kummer .

Grenadier-Regiment Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpr.) Nr. 6 (Posen)

Das Grenadier-Regiment Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpr.) Nr. 6 hatte als Stiftungstag den 14.10.1772.

Es wurde am 07.09.1808 in Rastenburg durch Übernahme des altpreußischen Infanterie-Regiments v Lengefeld No. 52 und der III. Musketier-Bataillone der altpreußischen Infanterie-Regimenter v. Kauffberg No. 51, Jung-Larisch No. 53 und des altpreußischen Füsilier-Bataillons v. Wakenitz Nr. 3 errichtet. Ferner wurden zurückkehrende Gefangene der altpreußischen Infanterie-Regimenter No. 24, 25, 26 und 57 eingestellt

Die letzte Friedensgarnison war Posen.

Der Mannschaftsersatz stammte aus Niederschlesien und der Provinz Posen, insbesondere aus dem Umkreis Glogau und Posen .

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war August Ernst v. Kamptz, der letzte Regimentskommandeur war Otto Grußdorf.

Grenadier aus dem Grenadier-Regiment Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpr.) Nr. 6 in Paradeuniform. Fotograf: Engelmann/ Posen.

Grenadier-Regiments König Wilhelm I. - 2. Westpreuß. - Nr. 7 (Liegnitz)

Das Grenadier-Regiments König Wilhelm I. - 2. Westpreuß. - Nr. 7 hatte als Stiftungstag den 12.09.1797.

Es wurde am 07.09.1808 durch Übernahme des altpreußischen-Infanterie-Regiments v. Courbière und ferner aus den III. Musketier-Bataillonen des altpreußischen Infanterie-Regiments No. 54 und des altpreußischen Infanterie-Regiments v. Manstein No. 55 und dem altpreußischen Füsilier-Bataillon v. Bülow No. 24 errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war .

Der Mannschaftsersatz stammte aus .

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war , der letzte Regimentskommandeur war .

Grenadier aus dem Grenadier-Regiments König Wilhelm I. - 2. Westpreuß. - Nr. 7 in Paradeuniform. Frühe Aufnahme. Fotograf: Julius Stiffel/ Liegnitz.
Vizefeldwebel aus dem Grenadier-Regiments König Wilhelm I. - 2. Westpreuß. - Nr. 7 (Liegnitz) in Paradeuniform mit Schützenschnur. Getragen wird die Zentenarmedaille (auch Centenarmedaille). Diese Medaille wurde am 22. März 1897 durch Kaiser Wilhelm II. aus Anlass des 100. Geburtstages seines Großvaters Kaiser Wilhelms I. gestiftet. Sie wurde als „Medaille zur Erinnerung an des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm I., des Großen, Majestät“ bezeichnet..
Offizier in Parade-Uniform des Grenadier-Regiments König Wilhelm I. - 2. Westpreuß. - Nr. 7 (Liegnitz). Originales KAB. Gut zu sehen ist die besondere Kragenstickerei dieser Einheit.

Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O)

Das Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 hatte als Stiftungstag den 07.06.1808.

Es wurde am 20.08.1808 in Kolberg aus dem Grenadier-Bataillon v. Waldenfels, dem 2. Pommerschen und 3. Neumärkischen Reserve-Bataillon und dem leichten Bataillon v. Schill errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Frankfurt a. O..

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Provinz Brandenburg insbesondere aus dem Umkreis Guben, Kottbus und Frankfurt a. O..

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Heinrich Wilhelm v. Horn, der letzte Regimentskommandeur war Wilhelm v. Gluszewski-Kwilecki.

Grenadier aus dem Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O) im Dienstanzug. Der Helm hat noch die zwischen 1887 – 1891 getragenen Haken für die Kinnriemen. Diese bewährten sich nicht. Fotograf: P. Krabo/ Frankfurt a. O
Berittene Offiziere des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O). Über den Helmen werden Überzüge mit der Regimentsnummer getragen. Fotograf: Löhn/ Jüterbog, Übungsplatz. Fotoaufnahme 1913.
Angehörige des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O). bei einer Felddienstübung. Links im Hintergrund: Offizier im Paletot mit Helm im Überzug. Fotograf: O. Grützmacher/ Frankfurt a. O. Fotoaufnahme 1910.
Das Offizierkorps des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O). im Jahre 1908. Vorn mittig: Kaiser Wilhelm II. und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin. Großformatiges originales Foto.
Subaltern-Offizier des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 (Frankfurt a. O) im Überrock. Fotograf: C. Steinl/ Frankfurt a.O.

Colbergisches Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9 (Stargard in Pommern

Das Colbergische Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9 hatte als Stiftungstag den 07.06.1808.

Es wurde am 20.08.1808 in Kolberg aus dem Grenadier-Bataillon v. Waldenfels, dem III. Musketier-Bataillon des altpreußischen Regiments v. Owstien No. 7, dem III. Musketier-Bataillon des altpreußischen Infanterie-Regiments v. Borcke No. 30 errichtet. Ferner wurden eingestellt zurückkehrende Gefangene der altpreußischen Infanterie-Regimenmter No. 7, 12, 23 und 30.

Die letzte Friedensgarnison war Stargard in Pommern.

Der Mannschaftsersatz stammte aus Pommern, insbesondere aus dem Umkreis Stettin, Anklam und Stargard.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Melchior Lebrecht v. Boemcken, der letzte Regimentskommandeur war Just Freidrich v. Seelhorst.

Grenadier aus dem Colbergischen Grenadier-Regiment Graf Gneisenau (2. Pommersches) Nr. 9 (Stargard in Pommern) mit parademäßigen Helm. An diesem führte die Einheit das aufgelegte Helmband „ Colberg 1807“. Fotograf: Johannessohn/ Stargard i. P.

Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm II. (1. Schlesisches) Nr. 10 (Schweidnitz)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm II. (1. Schlesisches) Nr. 10 hatte als Stiftungstag den 21.11.1808.

Es wurde am 21.11.1808 in Neiße und Kosel aus dem Schlesischen Infanterie-Bataillon und dem III. Musketier-Bataillon des altpreußischen Infanterie-Regiments v. Sanitz Nr. 50 und dem Schlesischen Grenadier-Bataillon v. Losthin in Glatz sowie dem altpreußischen Füsilier-Bataillon Nr. 9 errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war Schweidnitz.

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Provinz Schlesien insbesondere aus dem Umkreis Breslau, Schweidnitz und Striegau.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Friedrich Wilhelm Leopold v. Gaudy, der letzte Regimentskommandeur war Wilhelm v. Schütz.

Grenadier-Regiment König Friedrich III (2. Schlesisches) Nr. 11 (Breslau)

Das Grenadier-Regiment König Friedrich III (2. Schlesisches) Nr. 11 hatte als Stiftungstag den 21.11.1808.

Es wurde am 21.11.1808 in Glatz, Silberberg und Brieg aus verschiedenen Stammtruppenteilen errichtet, u. A. aus aus der französischen Gefangenschaft zurückkehrenden Mannschaften der altpreußischen Infanterie-Regimenter No. 33, 38 und 47.

Die letzte Friedensgarnison war Breslau.

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Provinz Schlesien insbesondere aus dem Umkreis von Breslau, Brieg und Schweidnitz.

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Michael Heinrich v. Losthin, der letzte Regimentskommandeur war Albrecht Graf v. Stosch.

Die Gruppenaufnahme zeigt vor allem Einjährig-Freiwillige aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich III (2. Schlesisches) Nr. 11 (Breslau). Zu den Helmen werden schwarze Haarbüsche getragen. Fotograf: Steiner/ Breslau. Fotoaufnahme vor 1913.
Offizier aus dem aus dem Grenadier-Regiment König Friedrich III (2. Schlesisches) Nr. 11 (Breslau) in Paradeanzug.

Grenadier-Regiments Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12 (FRankfurt a. O.)

Das Grenadier-Regiments Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12 hatte als Stiftungstag den 01.07.1813 .

Es wurde am 01.07.1813 in Strehlen in Schlesien aus dem III. Bataillon und II. Reserve-Bataillon des Leib-Infanterie-Regiments und dem III. Bataillon des 1. Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 6 aus dem errichtet.

Die letzte Friedensgarnison war .Frankfurt a. O. (vorher Guben, Krossen und F. Sorau.

Der Mannschaftsersatz stammte aus der Provinz Brandenburg insbesondere aus dem Umkreis von Guben, Krossen und Spreewald .

Die Einheit wurde am 01.10.1919 aufgelöst.

Der erste Regimentskommandeur war Karl August Ferdinand v. Borcke, der letzte Regimentskommandeur war Richard Küntzel..

Von 1822 bis 1883 war Prinz Karl v. Preußen der Chef des Regiments.

Atelierfoto von Offizieren des Grenadier-Regiments Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12 (Frankfurt a. O. in Paradeuniform. Der Offizier ganz rechts in der ersten Reihe präsentiert einen Ehrendegen. Fotograf: P. Krabo/ Frankfurt a. O. Fotoaufnahme 1896.
Zwei Grenadiere noch in friedensmäßiger Uniform im Jahre 1915. Wohl bei der Ausbildung beim Ersatzbataillon in der heimatlichen Garnison. Originale Fotokarte.

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