Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - Fremdtruppen - Regiment de la Tour d' Auvergne
Errichtung, Gliederung, Stärke und Kommandeure
Das Regiment de la Tour d' Auvergne wurde am 30.09.1805 errichtet, und zwar in Weißenburg (Wissembourg) im Elass.
Ab dem 03.08.1811 führte es die Bezeichnung 1. Fremd-Regiment.
Es gliederte sich in 27 Kompanien, davon waren 3 Voltigeur- und 3 Karabninie-Kompanien. Die Kompanien verteilten sich auf drei Bataillone.
Sein Bestand zählte etwas über 3000 Mann.
Der Stab bestand aus: "1 Colonel, 1 Major, 3 Chefs de Bataillon, 1 Quartier-maître trésorier, 3 Adjudants-majors, 1 Chirurgien-major, 1 Chirurgien aide-major, 1 Chirurgien sous-aide-major, 3 Adjudants sous-officiers, 1 Tambour-major, 8 Musiciens dont 1 Chef, 1 Caporal-tambour, 4 Maîtres ouvriers (tailleur, guêtrier, cordonnier, armurier)".
Jede Kompanie bestand aus: "1 Capitaine, 1 Lieutenant, 1 Sous-lieutenant, 1 Sergent-major, 4 Sergents, 1 Caporal fourrier, 8 Caporaux, 2 Tambour, et 104 hommes".
Ab der Errichtung wurde es von dem Obersten Gottfried von La Tour d`Auvergne kommandiert, ab 1809 von Drummond von Melfort, ab 1812 von Danlion und ab 1813 von Drummond von Melfort.
Die Einheit rechnete zur Leichten Infanterie.
Als vornehmlicher Einsatzraum werden die "Campagnes de Naples et d`Italie - 1806 - 14 - erwähnt.
Ersatz
Die Einheit war heterogen zusammen gesetzt, d. h., in ihr waren nicht gänzlich oder überwiegend bestimmte Nationaliten vertreten.
Laut Eugène Fieffé (Fremdtruppen, Bd. II., S. 242) dienten im Regiment de la Tour d' Auvergne Ungarn, Böhmen, Preussen, Schweden, Russen, Österreicher, Polen, Hannoveraner, Sachsen, Bayern, Schweizer, Belgier usw.
Uniformierung
Die Uniform hatte eine grüne Grundfarbe mit weißen Vorstößen.
Getragen wurde ein Spenzer mit halblangen Schößen, auch die Weste und die Beinkleider waren nach Fieffé grün, die Weste - soweit beim ursprünglichen Rock mit den spitz zu laufenden Rabatten sichtbar - wird aber mitunter anders dargestellt, also weiß oder beige.
Der Kragen war bei den Voltigeuren gelb und im Übrigen rot und jeweils weiß vorgestoßen.
Die Ärmelaufschläge waren entweder rot und hatten eine grüne - weiß vorgestoßene - Patte mit drei weißen Knöpfen. Oder sie waren grün mit einer roten - weiß vorgestoßenen - Patte mit drei weißen Knöpfen.
Die Voltigeure hatten gelbe und die Karabiniers rote Epauletten.
Die Knöpfe hatten als Umschrift: Fremd-Regiment und zeigten mittig die römische 1.
Als Kopfbedeckung diente ein Tschako, die Karabiniers hatten Grenadiermützen (mit rotem Behang).
Der Tschakobeschlag wechselte, zunächst die gelbe Raute mit dem bekrönten kaiserlichen Adler und darunter ein Jagdhorn, später der übliche Tschakozierrat mit der (lateinischen) 1.
Pierre Albert Leroux zeigt auch den ursprünglichen Tschako mit seitlich angebrachter französischer Kokarde und grünem Behang. Der Stutz ist unten grün und oben gelb. Rigo (U 35) zeigt dieses Tschakomodell vorn mit einem weißen rautenförmigen Zierrat mit einem Jagdhorn.
Während der Stutz an der Grenadiermütze rot und am Tschako der Voltigeure unten grün und oben gelb war, war er bei den übrigen Komapnien unten grün und oben rot.
Die Offiziere trugen Hüte (Zweispitz), quer oder längs, später auch Tschakos mit weißen bzw. silbernen Beschlag und Behang, aber vorn mit grün-roten Stutz.
Ab 1813 scheint die Grundfarbe gewechselt worden zu sein. Knötel d. J. zeigt für diesen Zeitpunkt einen Grenadier des 1. Fremd-Regiments in (hell-)blauem Spenzer mit roten Kragen, roten Epauletten und blauen Ärmelaufschlägen mit roter Patte. Die blauen Rabatten - vorn und gerade herunter - haben rote Vorstöße. Auch die Beinkleider sind (hell-)blau dargestellt.
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