Uniformierung und Ausrüstung der Alten Armee - Kavallerie - Schwere Reiter - Bayern
1914 gehörten zur bayerischen Kavallerie zwei Schwere Reiter-Regimenter, nämlich das 1. Schwere Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München) und das 2. Schwere Reiter-Regiment Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (Landshut).
Beide Regimenter waren ursprünglich Kürassiere.
Als deren Kopfbedeckung diente der weiß-metallene Helm mit gelben Beschlägen, mit schwarzem Kamm. Bei den Offizieren war dieser aus Bärenfell.
Der Waffenrock war hellblau mit hoch-rotem Kragen und gleichfarbigen schwedischen Ärmelaufschlägen.
Das 1. Kürassier-Regiment hatte als Stiftungstag den 26.03.1813, das 2. Kürassier-Regiment den 10.09.1815.
Die Garnison der ersteren Einheit war immer schon München, der Stab und die 1., 2., 4. und 4. Eskadron der zweiten Einheit standen in Landshut, die 3. Eskadron zunächst in Nymphenburg.
Im Jahre 1879 erfolgte die Umwandlung in Schwere Reiter.
Die Kürasse wurden abgelegt.
Der - schon von den bayerischen Kürassieren getragene - hellblaue Waffenrock der Schweren Reiter unterschied sich vom Waffenrock der bayerischen Infanterie im Grunde nur durch die schwedischen Ärmelaufschläge.
Der abgerundete Kragen und die einfachen Ärmelaufschläge waren von hochroter Farbe.
Die Schulterklappen hatten keine Abzeichen.
An den langen hellblauen Hosen wurden 5 cm breite hochrote Streifen getragen.
Die Reithosen waren schwarz-blau meliert.
Der Helm war das ältere Modell mit eckigem Augenschirm und großem Helmwappen.
Die Spitze sass auf einem Kleeblatt und war ausgekehlt.
Die Schuppenketten waren gewölbt.
Zur Parade wurde ein weißer Haarbusch angelegt.
Text
Die beiden Regimenter unterschieden sich durch die Farbe bzw. das Material der Knöpfe, Tressen, des Helmbeschlags usw., nämlich bei Nr. 1 weiß (silbern), bei Nr. 2 gelb (golden).
Schwere Reiter
Auch die Mütze war hellblau mit einem hochrotem Besatzstreifen und einen eben solchen Vorstoß um die Deckelrand.
Der graue Mantel der Mannschaften hatte hochrote Kragenpatten und Achselklappen.
Der schwere Pallasch hatte ein zweispanniges Messinggefäß.
Offiziere der Schweren Reiter
Quellen
Herbert Knötel/ Paul Pietsch, Uniformkunde. Das Deutsche Heer. Friedensuniformen bei Ausbruch des Weltkrieges, zweite Auflage Stuttgart 1982.