Uniformierung und Ausrüstung der Alten Armee - Kavallerie - Schwere Reiter - Bayern

Bayerischer schwerer Reiter aus dem 1. Schweren Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München). Originales Aquarell von O. Merté(* 23.10.1872 in München; † 23.06.1938 in Bad Aibling, Schlachten- und Pferdemaler) .

1914 gehörten zur bayerischen Kavallerie zwei Schwere Reiter-Regimenter, nämlich das 1. Schwere Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München) und das 2. Schwere Reiter-Regiment Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (Landshut).

Offiziere beim Jubiläumsfest des 1. Schweren Reiter Regiments im Jahre 1914. Originale Fotokarte.

Beide Regimenter waren ursprünglich Kürassiere.

Als deren Kopfbedeckung diente der weiß-metallene Helm mit gelben Beschlägen, mit schwarzem Kamm. Bei den Offizieren war dieser aus Bärenfell.

Der Waffenrock war hellblau mit hoch-rotem Kragen und gleichfarbigen schwedischen Ärmelaufschlägen.

Das 1. Kürassier-Regiment hatte als Stiftungstag den 26.03.1813, das 2. Kürassier-Regiment den 10.09.1815.

Die Garnison der ersteren Einheit war immer schon München, der Stab und die 1., 2., 4. und 4. Eskadron der zweiten Einheit standen in Landshut, die 3. Eskadron zunächst in Nymphenburg.

Im Jahre 1879 erfolgte die Umwandlung in Schwere Reiter.

Die Kürasse wurden abgelegt.

Bayerischer Kürassier um 1870. Originale CDV.

Der - schon von den bayerischen Kürassieren getragene - hellblaue Waffenrock der Schweren Reiter unterschied sich vom Waffenrock der bayerischen Infanterie im Grunde nur durch die schwedischen Ärmelaufschläge.

Der abgerundete Kragen und die einfachen Ärmelaufschläge waren von hochroter Farbe.

Die Schulterklappen hatten keine Abzeichen.

Reiter aus dem 1. Schweren Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München) in Paradeuniform. Originale KAB. Fotograf: Hans Möller/ München.

An den langen hellblauen Hosen wurden 5 cm breite hochrote Streifen getragen.

Die Reithosen waren schwarz-blau meliert.

Einjährig-Freiwilliger als Unteroffizier der Schweren Reiter im Ausgehanzug mit Helm.
Bayerischer Schwerer Reiter mit dem Modell der vorherigen Pickelhaube. Originale CDV. Fotograf: Leonhard Reiser/Landshut.

Der Helm war das ältere Modell mit eckigem Augenschirm und großem Helmwappen.

Die Spitze sass auf einem Kleeblatt und war ausgekehlt.

Die Schuppenketten waren gewölbt.

Zur Parade wurde ein weißer Haarbusch angelegt.

Reiter aus dem 1. Schweren Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München) in Paradeuniform. Originale CDV. Fotograf: Joseph Werner.

Text

Reservistenbild der bayerischen Schweren Reiter. Originale Fotokarte.

Die beiden Regimenter unterschieden sich durch die Farbe bzw. das Material der Knöpfe, Tressen, des Helmbeschlags usw., nämlich bei Nr. 1 weiß (silbern), bei Nr. 2 gelb (golden).

Schwere Reiter

Auch die Mütze war hellblau mit einem hochrotem Besatzstreifen und einen eben solchen Vorstoß um die Deckelrand.

Reiter aus dem 2. Schweren Reiter-Regiment Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (Landshut) im Ausgehanzug. Originale CDV: Fotograf: Alois Krieger/ Landshut.

Der graue Mantel der Mannschaften hatte hochrote Kragenpatten und Achselklappen.

Offizier aus dem 2. Schweren Reiter-Regiment Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (Landshut) im Mantel. Originale KAB: Fotograf: Leopold Orelli/ Landshut.

Der schwere Pallasch hatte ein zweispanniges Messinggefäß.

Reiter aus dem 2. Schweren Reiter-Regiment Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (Landshut) in Paradeuniform. Originale CDV: Fotograf: Leopold Orreli/ Landshut.

Offiziere der Schweren Reiter

Reserveoffizier aus dem 1. Schweren Reiter-Regiment Prinz Karl von Bayern (München) in Paradeuniform. Originale KAB. Fotograf: Friedrich Müller/ München. 1897.
Schwere Reiter im Manöver mit Manöverkappen. Originale KAB.

Quellen

Herbert Knötel/ Paul Pietsch, Uniformkunde. Das Deutsche Heer. Friedensuniformen bei Ausbruch des Weltkrieges, zweite Auflage Stuttgart 1982.

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