Die Schloss-Garde-Kompagnie
Die (preußische ) Schloss-Garde-Kompagnie wurde am 30.03.1829 in Berlin, Potsdam und Charlottenburg aus bevorzugten halb-invaliden Unteroffizieren gegründet.
In der Zeit von 1829 bis 1861 führte sie die Bezeichnung: Garde-Unteroffizier-Kompagnie.
Ab 1861 (A.K.O. v. 08.10.1861) wurde sie in die o. g. Bezeichnung umbenannt.
Im Jahre 1866 wurde die ehemalige Kurfürstlich Hessische Schweizer Leibgarde einverleibt.
Am 01.10.1919 erfolgte die Auflösung der Einheit.
Die letzten Friedensgarnisonen waren: Berlin, Charlottenburg, Potsdam und Kassel.
Der erste Kommandeur der Formation war Wilhelm Hermann Heinrich v. Thümen.
Der letzte Kommandeur war der Generalkapitän der Schloss- und Leibgarde Friedrich v. Scholl.
Die Etatsstärke der Einheit betrug nach Friedag im Jahre 1913:
1 Haupmann und 7 Feldwebel sowie 62 Vizefeldwebel.
Die hessische Garde-Unteroffizier-Kompagnie zählte: 1 Feldwebel, 1 Vizefeldwebel und 45 Sergeanten und Unteroffiziere.
Die zunächst getragenen dreieckigen Hüte wurden durch Infanterie-Helme ersetzt.
Diese hatten eckige Augenschirme, die Spitze ruhte auf einem Kleeblatt und als Zierrat diente ein neusilberner Garde-Adler, auch die Schuppenketten waren neusilbern.
Haarbüsche wurden nicht getragen.
Der zum gewöhnlichen Dienst getragene dunkelblaue Überrock entsprach dem Muster für Offiziere und hatte zwei Reihen von je sechs weißen Knöpfen.
Der nicht ausgeschnittene Kragen war rot mit silbernen Tressenbesatz.
Die (weißen) Achselklappen wurden wie am Kollet bzw. Parade-Rock getragen.
Der Ärmelumschlag hatte einen ponceau-roten Vorstoß.
Charakteristisch für diese Hoftruppe war der lange blaue Rock mit 14 weißen Tressen quer über Brust und Schoss.
An beiden Rändern befanden sich silberne Knöpfe mit silbernen Puscheln.
Der Kragen des Rockes war rot mit silbernen Tressen, auch die Aufschläge waren rot mit Tressen und silbernen Litzen.
Die weißen Achselklappen zeigten einen Namenszug.
Zum Paradeanzug (Gala-Wachanzug) wurden als Besonderheit Grenadiermützen getragen. Diese entsprachen dem Muster der Parademützen des 1. Garde-Regiments zu Fuß.
Die Stirnbleche waren weiß-metallen, ebenso die Schuppenketten mit Granaten. Das schwarz-weiße National war ein wenig anders geformt als beim 1. Garde-Regiment zu Fuß..
Getragen wurden ferner altpreußische Säbel mit Bügel und Stichblatt wie bei den Truppen der damaligen 1. Garde-Infanterie-Brigade.
Am 20.03.1849 wurde bestimmt, dass die Mannschaften der Formation das Offiziers-Portepee angelegen durften, wenn sie (insgesamt) 25 Dienstjahre vorwurfsfrei absolviert hatten.
Quellen
B. Friedag, Führer durch Heer und Flotte. 11. Jahrgang. 1913, nachdruck Krefeld 1974.
Alexander v. Lynker, Die Preußische Armee 1807 - 1867 und ihre sippenkundlichen Quellen, Berlin 1939, S. 22.
Mila, Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der Königlich Preußischen Armee in den Jahren 1808 bis 1878, Berlin 1878 (Nachdruck Krefeld 1970, S. 85 ff.
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