Die Uniformierung der Infanterie des Deutschen Reichsheeres - 1871 – 1914. X. Teil - Bayern (ohne Jäger)

Die bayerische Infanterie (ohne Jäger).

Der erste Teil dieser Reihe hat allgemein die Uniformierung der preußischen Infanterie - 1842 – 1914 zum Thema.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit den besonderen Merkmalen der Uniformierung der Garde- und Linien-Grenadier-Regimenter (IR Nr. 1 - 12).

Der dritte Teil ist den preußischen Linien-Infanterie-Regimentern (Musketier-/ Füsilier-Regimenter) gewidmet.

In weiteren Teilen werden die Besonderheiten derjenigen Einheiten behandelt, die in die preußische Armee (nach 1866) aufgenommen worden sind bzw. durch besondere Uniformmerkmale an bestimmte (außerpreußische) Traditionen anknüpften (z. B. das IR 92 - Braunschweig - oder die badischen, hessischen und mecklenburgischen Einheiten).

In weiteren Beiträgen wird die sächsische, württembergische und bayerische (wie hier) Infanterie vorgestellt, die in Friedenszeiten (relativ) eigenständigen Kontingenten angehörte.

Den Abschluss bilden Beiträge über die Jäger und Schützen und über die ab 1901 gebildeten Maschinengewehr-Abteilungen.

Vorbeimarsch des Infanterie-Leib-Regiments (München) im Mantel. Bayern stellte im Reichsheer mit seinen 3 Armeekorps (I.-III.) ein in sich geschlossenes Kontingent mit zahlreichen Besonderheiten. 1914 bestanden 24 bayerische Infanterie-Regimenter, darunter das (Leib-)Infanterie-Regiment in München. Dieses hatte Garderang. Fotograf: Ludwig Müller/ München.
Die 7. Kompanie des 21. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin (Fürth/ Sulzbach). Ganz rechts Offiziere im Überrock. Aufnahme vom 21.04.1906 (Fürth).
Der Bestand an bayerischer Infanterie im Jahre 1914 (entnommen aus Friedag, Führer durch Heer und Flotte. 11. Jahrgang. 1914 (Nachdruck Krefeld 1974). Es existierten 24 Infanterie-Regimenter (Infanterie-Leib-Regiment und die Regimenter Nr. 1 - 23).
Der Bestand an bayerischer Infanterie im Jahre 1914 (entnommen aus Friedag, Führer durch Heer und Flotte. 11. Jahrgang. 1914 (Nachdruck Krefeld 1974). Die Infanterie-Regimenter zählten 3 Bataillone, nur das 22. und 23. Infanterie-Regiment verfügten nur über zwei Bataillone. Die Kompanie befehligte ein Hauiptmann.
Das angetretene 4. bayerische Infanterie-Regiment König l von Württemberg (Metz) anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Einheit. Vor der Front die Fahnenträger mit den Fahnen des Regiments und Offiziere mit gezogenem Degen. Fotograf: Prillot/ Metz. Fotoaufnahme vom 27.05.1906.
Ausschnitt aus einem frühen Reservistenbild des 9. bayerischen Infanterie-Regiments Wrede (Würzburg). Fotomontage 1882. Deutlich wird die Verschiedenartigkeit der bayerischen Infanterie zur übrigen Infanterie des deutschen Reichsheeres. Das äußere Erscheinungsbild wurde vor allem durch die hellblaue Grundfarbe der Waffenröcke und Hosen sowie der besonderen Kopfbedeckung geprägt.
Frühes Foto von Reservisten aus dem 4. bayerischen Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg (Metz). Fotoaufnahme 1872. Bis 1886 trug die bayerische Infanterie den klassischen Raupenhelm. Dessen Vorläufer wurde um 1799 eingeführt.
Frühes Foto von Reservisten aus dem 4. bayerischen Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg (Metz). Fotoaufnahme 1872.
Infanterist aus dem Infanterie-Leib-Regiment (München) mit Raupenhelm. Fotograf: A. Bammert/ München. Fotoaufnahme vor 1886. Der Raupenhelm – auch Helm geheißen – hatte einen ledernen Sturmriemen und eine Schiene um den Augenschirm. Der Sturmriemen wurde von Löwenköpfen gehalten. Als Zierrat zeigte er das gekrönte L. Das Emblem bestand aus Messing. Auch das Leib-Infanterie-Regiment führte am Raupenhelm gelbe Beschläge.
Frühe Aufnahme eines bayerischen Infanteristen aus dem 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern mit einem Raupenhelm. Originale cdv. Fotograf: Gebr. Martin/ Augsburg.
Koloriertes Foto eines Infanteristen aus dem 2. Infanterie-Regiment Kronprinz (München) mit Raupenhelm. Fotograf: A. Bammert/ München.
Offizier und Adjutant mit Raupenhelm. Die Wollfransen der Raupe waren schwarz. Bei den Offizieren bestand sie aus Bärenfell.
Unteroffizier wohl aus dem 9. bayerischen Infanterie-Regiment Wrede (Würzburg) im Dienstanzug. Fotograf: Carl Galvagny Würzburg. Unteroffiziere hatten – auch beim Leib-Infanterie-Regiment - glatte Tressen. Der typische schwarz-lackierte Helm aus Leder trug als Emblem das – von 2 Löwen gehaltene – bayerische Wappen, mit dem Spruchband: In Treue fest.
Angehöriger aus dem 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern (Augsburg). Originale cdv. Fotograf: Atelier Gebr. Martin/ Augsburg. Die Pickelhaube nach preußischem Muster hatte 1886 den bayerischen Raupenhelm abgelöst. Die bayerische Variante behielt lange die altertümliche Form mit Kreuzblattbeschlag und eckigen Augenschirm, die Offiziere behielten diese Ausführung bis 1914. Ab 1914 (Februar) wurde eine deutlich kleinere Ausführung des Helmzierrats eingeführt. Im Übrigen war der Beschlag stets gelb, nur nicht beim Leib-Infanterie-Regiment.
Angehöriger aus dem 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern (Augsburg). Originale cdv. Fotograf: Atelier Gebr. Martin/ Augsburg.
Angehöriger aus dem 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern (Augsburg). Originale kolorierte cdv. Fotograf: Atelier Gebr. Martin/ Augsburg.
Unteroffizier im Waffenrock mit Helm. Fotograf: Rudolf Zacharias/ Regensburg. Ab 1896 wurde ein leichteres Helmmodell für die Mannschaften eingeführt. Das hier getragene Modell hatte ein verkleinertes und ein wenig verändertes Wappen.
Zwei bayerische Infanteristen mit Helm. Fotograf: Atelier Lohengrin/ München. Rechts: Angehöriger des Infanterie-Leib-Regiment (München). Zur Parade wurden (bei der Infanterie) keine Haarbüsche getragen.
Leutnant im Waffenrock mit Helm. Fotograf: X. Simon/ Rosenheim. Fotoaufnahme 1904. Die bayerischen Offiziere trugen Helme alter Probe, d.h. mit eckigem Vorderschirm. Das Wappen nahm fast die gesamte Vorderseite des Helmes ein. Die sechsfach gekehlte Spitze saß auf einem Kreuzblatt, welches durch Sternschrauben am Helmkorpus befestigt war.
Bayerischer Offizier im Waffenrock mit Epauletten aus dem 21. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin (Fürth/ Sulzbach). Originales Foto um 1906.
Offizier (Oberleutant) aus dem 8. Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich II. von Baden (Metz). Originale cdv. Fotograf: Reinhard/ Neustadt.
Leutnant der Reserve aus dem 8. bayerischen Großherzog Friedrich II. von Baden (Metz) im Waffenrock mit Helm. Fotograf: Fr. Hartmann Nachfahren (Adolf Löcke) / Kaiserslautern. Gut erkennbar ist auf dem Foto das auf dem Helmzierrat aufgelegte Reservekreuz.
Hauptmann im Überrock mit Helm aus dem aus dem 21. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin (Fürth/ Sulzbach). Fotograf: Alois Loibl/ Sulzbach.
Angehörige des 12. bayerischen Infanterie-Regiment Prinz Arnulf (Neu-Ulm/ Schwaben) mit Kompanieführer zu Pferd bei einer Felddienstübung. Fotopostkarte mit undeutlicher Orts- und Datumsangabe.
Feldmarschmäßig ausgerüstete Soldaten aus dem 13. bayerischen Infanterie-Regiment Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn (Ingolstadt/ Eichstätt). Fotograf: Hans Spahn/ Grafenwöhr. Der Helmüberzug zeigte in roter Farbe die jeweilige Regimentsnummer.
Bayerische Infanterie beim Schanzen im Felde. Undatierte Fotopostkarte ohne Ort. Die Mannschaften tragen Feldmützen.
Angehörige aus dem 21. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin (Fürth/ Sulzbach) im Ausgehanzug. Fotograf: Schildknecht/ Füth.
Aspiranten aus dem 10. Infanterie-Regiment König Ingolstadt). Großformatiges Foto aus dem Jahr 1909. Fotograf: A. Gieselers/ Ingolstadt.
Soldat aus dem 2. Infanterie-Regiment Kronprinz (München) mit Schirmmütze mit Kinnriemen. Originale cdv. Fotograf: Samson & Co/ München. Schirmmützen wurden von Mannschaften nur außerdienstlich getragen, im Dienst nur von Offizieren bzw. von den Unteroffizieren mit dem Rang eines Feldwebels.
Einjähriger Freiwilliger aus dem Infanterie-Regiment Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (Bamberg) mit Schirmmütze.
Frühe Aufnahme eines Offiziers aus dem 14. Infanterie-Regiment Hartmann (Nürnberg). Fotograf: Cramer/ Nürnberg.
Offizier im Überrock mit Schirmmütze. Fotograf: Alberti & Waldherr/ Ingolstadt/ Pfaffenhofen. Rückseitig datiert: 1896.
Leutnant aus dem 8. Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich II. von Baden (Metz) im Überrock mit Schirmmütze.
Gefreiter der bayerischen Infanterie im Ausgehanzug um 1900. Der Schnitt des Waffenrockes war so wie in Preußen.
Infanterist aus dem 8. bayerischen Großherzog Friedrich II. von Baden (Metz) im Ausgehanzug. Das Kastenschloss von Messing hatte ein neusilbernes Schild mit Krone und der Umschrift: IN TREUE FEST.
Einjährig-Freiwilliger aus dem 1. bayerischen Infanterie-Regiment König (München) im Ausgehanzug. Fotograf: Arthur Schmitz/ München. Einige Regimenter hatten auf den Achselklappen Namenszüge, so das 1., 2., 3., 6. und 10. Infanterie-Regiment.
Einjährig-Freiwillige aus dem 14. Infanterie-Regiment Hartmann (Nürnberg) mit dem Gewehr im Anschlag. Originale Fotokarte um 1912.
Atelieraufnahme von Einjährig-Freiwilligen aus dem 19. Infanterie-Regiment König Viktor Emanuel III. von Italien (Erlangen). Originale Fotokarte aus dem Jahr 1913. Fotograf: Atelier Hartmann/ Erlangen).
Bayerischer Infanterist (Unteroffizier) in feldmarschmäßiger Montierung und in Litewka. Frühe Aufnahme.
Putzstunde beim 2. bayerischen Infanterie-Regiment (München). Fotograf: Josef Kanz/ München. Fotoaufnahme um 1915. Die Soldaten tragen überwiegend Drillich. Dieser diente als Turn- und Hausanzug.
Frühes Atelier-Foto von Offizieren der bayerischen Infanterie in verschiedenen Anzugsarten. Foto vor 1897.
Oberst aus dem 15. bayerischen Infanterie-Regiment König Friedrich August von Sachsen (Neuburg a. D.) im Waffenrock mit Epauletten. Fotograf: A. Schmidt/ Ansbach
Leutnant aus dem 6. Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (Amberg) in Paradeuniform. Originale KAB.
Offiziere und Unteroffiziere überwiegend in Litewka auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg. Fotograf: Hans Alberti/ Hammelburg. Fotoaufnahme 1910. Die Infanterie trug ab 1892 hellblaue Litewken, die ab 1893 Klappkragen und hellblaue Schulterklappen mit gelb gestickter Nummer erhielten. 1896 kamen hochrote Kragenpatten hinzu. Am Kragen sind die Unteroffizierstressen deutlich sichtbar. Diese verliefen bis 1901 um den oberen Rand des Klappkragens.
Offiziere überwiegend in Litewka. Foto aus einem zeitgenössischen Fotoalbum. Die 1896 eingeführte Litewka der Offiziere war aus blauem Tuch und hatte eine verdeckte Knopfleiste.
Gefreiter im Mantel, am Waffenrock eine Schießauszeichnung. Fotograf: Hans Möller/ München. Der Mantel bestand nun aus grauem Tuch und hatte hochrote Kragenpatten. Am Mantel wurden Schulterklappen wie am Waffenrock getragen.
Bayerischer Infanterist im Mantel mit Helm. Originale Fotokarte, nicht datiert. Die Mantelknöpfe waren durchgängig glatt.
Angehörige des 7. Infanterie-Regiment Prinz Leopold überwiegend im noch dunklen Mantel. Foto von 1897.
Bayerische Offiziere im Paletot mit darüber angelegten Schärpen. Fotograf: Atelier Bensmann/ Metz. Fotoaufnahme 07.11.1911. Rechts vorn bayerischer General mit Helm mit Busch aus weißen, innen blauen Federn. Der Helm hatte silbernen Beschlag und gewölbte Schuppenketten. Beachtenswert ist auch die hier sichtbare besondere silberne Kragenstickerei. Der bayerische Paletot entsprach im Übrigen im Schnitt dem sächsischen Modell.
Adjutanten verschiedener Regimenter – teilweise im Umhang – auf dem „Feldherrnhügel“. Undatierte Fotoaufnahme. Vor 1914.
Leutnant aus dem 10. bayerischen Infanterie-Regiment König (Ingolstadt) im Überrock. Fotograf: Alberti & Waldherr (Ingolstadt). Fotoaufnahme 1896. Der Überrock der bayerischen Offiziere hatte abweichend 7 Knöpfe.
Subaltern-Offizier im Überrock aus dem 5. Infanterie-Regiment Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (Bamberg). Originale cdv. Fotograf: W. Sternitzki/ Bamberg.
Sogenannter "Degenfähnrich" im Überrock der Offiziere aber mit den Achselklappen der Mannschaften. Originale cdv. Fotograf: Hahn & Kirchgeorg/ Nürnberg und Fürth. Diese durften auch den Offzierssäbel führen, und zwar an demselben Koppel wie Offiziere.
Aufnahme eines Infanteristen im Ausgehanzug. Fotograf: A. Bammert/ München. Die Hosen waren gleichfarbig mit dem Waffenrock. Die hellblaue Tuchhose hatte hochrote Vorstöße.
Offiziere und Mannschaften in Ausgehuniform aus dem 4. Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg. Originale großformatiges Foto.
Gruppenfoto von Unteroffiziers-Aspiranten aus dem 4. Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg (Metz) im Jahre 1907. Mittig: Sergeant.
Erinnerung an die Aspirantenzeit“. Fotoaufnahme 1908. Angehörige des 4. bayerischen Infanterie-Regiments König Wilhelm von Württemberg (Metz) im Ausgehanzug. Mittig: Unteroffizier. Offiziere und Unteroffiziere hatten weiße Handschuhe aus Tuch oder Leder. Soweit Mannschaften solche zum Ausgehanzug trugen, handelte es sich um private Stücke. Im Dienst waren ab 1878 bei kalter Witterung grau melierte Fausthandschuhe vorgeschrieben.
Bayerische Infanteristen in feldmarschmäßiger Montierung bewaffnet mit dem Gewehr 88. Fotoaufnahme um 1897. Gut zu sehen sind die Tornister mit dem aufgeschnallten Kochgeschirr. Die bayerische Infanterie trug ab 1887 das reichseinheitliche Tornistermodell, welches zur Erleichterung durch an den vorderen Patronentaschen eingehakten Hilfstrageriemen zusätzlich gehalten wurde. Ein Infanterist vorn hält die Feldflasche in der Hand, an der – wie hier - ein verzinnter Becher aus Blech angeschnallt werden konnte. Die gläsernen Feldflaschen waren 1892 durch solche aus Aluminium abgelöst worden. Als Patronentaschen wurden ab 1876 die preußischen Modelle geführt.
Erinnerungsfoto von Einjährig-Freiwilligen mit Unteroffizier im Ausgehanzug. Undatierte Fotopostkarte ohne Ort. Letzterer mit Schießauszeichnung. Seit der Frühzeit der Uniformierung der bayerischen Armee (ab 1670) war die Grundfarbe blau (ab 1799 hellblau) für die Infanterie bis 1914 charakteristisch. Mütze, Waffenrock und Hose waren hellblau, Besatzstreifen, Vorstöße, Kragen, Ärmelaufschläge mit Patten hochrot.
Bataillons-Tambour im Range eines Feldwebels wohl aus dem 9. Infanaterie-Regiment Wrede (Würzburg). Originale KAB. Fotograf: Atelier Samsin & Co (Würzburg).
Musiker mit den Rangabzeichen eines Vizefeldwebels mit Braut. Regiments- und Bataillonstamboure trugen die Schwalbennester der Militärmusiker mit Tressenbesatz und an diesen Fransen mit 7 cm Länge. Fotograf: Atelier Frankonia/ München. Fotoaufnahme 1908
Spielmann aus dem 10. bayerischen Infanterie-Regiment König (Ingolstadt) im Ausgehanzug. Fotograf: Heinrich Fröhlich/ Ingolstadt Tambours und Hornisten – Querpfeifer gab es nicht – waren durch mit gelben Borten besetzten Schwalbennestern gekennzeichnet. Übrigens hatten die bayerischen Signalhörner kein aufgelegtes Wappen.
Militärkapelle des 1. bayerischen Infanterie-Regiments König (München) mit Musikmeister (Mitte). Undatierte Fotopostkarte. Dieser war der Leiter des Musikkorps, stand im Rang höher als die Feldwebel und trug im Grunde eine Uniform wie die Offiziere, also ohne Tressen. Der Waffenrock wies (ab 1908) Schulterstücke mit besonderen Bortenbesatz auf. Gut erkennbar ist auch die Leibbinde besonderer Probe.
Militärmusiker aus dem 8. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich II. von Baden (Metz) mit Instrumenten einschließlich Lyra-Glockenspiel. Letzteres bestand aus einem lyraähnlichen Gestell mit vertikal zweireihig angebrachten Metallplatten, die mit einem Metall- oder Holzhämmerchen bespielt wurden. Es handelte sich um ein effektvolles Schauinstument, hier mit angebrachten bayerischen Staatswappen ausgestattet. Ganz Links: B- und F-Tuba. Fotograf: Atelier Hiller/ Hammelburg (Truppenübungsplatz) Fotoaufnahme 1905.
Das angetretene Leib-Infanterie-Regiment (München) mit Fahnengruppe. Undatierte originale Fotokarte vor 1914.
Musikkapelle und Spielleute wohl des 14. Infanterie-Regiments Hartmann (Nürnberg). Originale Fotokarte.
Felddienstübung. Undatierte Fotopostkarte ohne Ort. Ausschnitt. Vorn Stabsoffizier, ganz rechts Adjutant mit über der rechten Schulter zur linken Hüfte hin getragenen besonderen Adjutantenschärpe. Zwei Offiziere tragen Feldbinden. Das Schloss der Feldbinde war je nach Knopffarbe silbern oder golden. Es zeigte die Königskrone und hatte einen Lorbeerkranz als Randeinfassung.
Bayerische berittene Offiziere auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg. Fotograf: Atelier Spahn/ Hammelburg. Fotoaufnahme 1904. Verwendet wurden hellblaue Sattelunterlegdecken. Diese hatten einen hochroten (beim Leib-Infanterie-Regiment: weißen) Besatzstreifen. Das Sattelfell wurde ab 1890 nur noch zu Paraden verwendet, ab 1910 wurde es gänzlich abgeschafft.
Angetretene Kompanie mit Offizieren zu Pferd. Undatierte Aufnahme vom Atelier Wacker (Ort unbekannt).
Aspriranten (angehende Unteroffiziere) aus der 9. Kompanie des Kgl. bayerischen 1. Infanaterie-Regiment König (München) im Jahre 1898 in voller Ausrüstung. Fotograf: Ostermayr7 München. Bewaffnet sind die Soldaten mit dem Gewehr 88. Dieses Gewehr wurde im Jahre 1888 als Ordonnanzwaffe des Deutschen Heeres angenommen. Die Bezeichnung leitet sich von der Jahreszahl ab. Für das Gewehr 71/84 führte der Soldat noch in den beiden vorderen Patronentaschen je 30 Patronen und in der hinteren 60 Patronen mit sich. Insgesamt standen also 120 Patronen zur Verfügung. Mit den kleineren Patronen des neuen Modells waren es mehr, nämlich insgesamt 170.
Frühes Foto eines Infanteristen aus dem 14. bayerischen Infanterie Regiment Hartmann (Nürnberg) in Ausgehuniform. Fotograf: J. Flatscher/ Nürnberg. Fotoaufnahme vor 1876. Gut zusehen ist das Seitengewehr M/1869, welches zum Werdergewehr gehörte.
Vizefeldwebel aus dem 13. bayerischen Infanterie-Regiment Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn (Ingolstadt/ Eichstätt) im Dienstanzug. Fotograf: Franz Bermann/ Ingolstadt. Fotoaufnahme 1901
Bayerischer Infanterie-Offizier in Paradeuniform noch mit der alten Schärpe. Diese wurde später durch die schlichtere Feldbinde abgelöst. Originale KAB. Gut zu sehen ist auch der Schleppsäbel.
Bei der 7. Kompanie des 21. bayerischen Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin (Fürth/ Sulzbach). Hier abgelegte Ausrüstung.
Bayerische Infanterie in feldmarschmäßiger Montierung. Der Offizier ganz recht trägt einen Offizierstornister. Originale Fotokarte.
Angehörige des Leib-Infanterie-Regiments mit Gewehr im Anschlag. Originale Fotokarte aus dem Jahr 1914. Das Leib-Infanterie-Regiment (Stiftungstag: 16.07.1817) hatte auf den einfachen Ärmelaufschlägen weiße senkrechte Litzen. Die Aufschläge waren weiß vorgestoßen. Die Achselklappen zeigten eine Krone auf gelbem Tuch.
Angehörige des Leib-Infanterie-Regiments (München) bei einem Aspiranten-Kursus in verschiedenen Anzugsarten. Fotograf: Wächter/ München. Fotoaufnahme 1908. Die Feldmütze war aus hellblauem Tuch mit hochroten Besatzstreifen und eben solchem Vorstoß um den Deckelrand.
Subaltern-Offizier aus dem Leib-Infanterie-Regiment (München) im Dienstanzug. Fotograf: Friedrich Müller/ München. Fotoaufnahme 1895. Die Knöpfe am Waffenrock dieser Einheit waren von Nickel bei den Mannschaften und versilbert bei den Offizieren und zeigten eine aufgeprägte Krone. Am Mantel waren die Knöpfe glatt. Fotograf: B. Dittmar/ München. Fotoaufnahme 1895.
Offizier aus dem Leib-Infanterie-Regiment (München) in Paradeuniform.
Offizier aus dem Leib-Infanterie-Regiment (München) im Waffenrock mit Epauletten. Bei den Rangabzeichen der Offiziere des Leib-Infanterie-Regiments waren die Epaulettenfelder versilbert, die Krone vergoldet.

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