Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - Kaisergarde - 2. Garde-Chevauxlégers-Lanciers
Die 2. Garde-Chevauxlégers-Lanciers wurden am 13.09.1810 aufgestellt.
Die Einheit wurde aus ehemaligen holländischen Kavalleristen gebildet und zwar Husaren der Garde und der Garde du Corps.
Das Regiment gehörte teilweise zur Alten (Eskadrons 1 - 5) und teilweise zur jungen (Eskadrons 6 - 10) Garde .
Zunächst nur 748 Mann stark, wuchs das Regiment bis zum Jahre 1812 auf 1400 Mann (1406, darunter 171 Veliten) an, hatte allerdings im Russlandfeldzug enorme Verluste zu erleiden.
Anschließend wurde die Einheit faktisch neu errichtet und umfasste bald wieder 8 Eskadrons mit jeweils 250 Mann. Nur noch einige wenige Eskadrons bestanden aus Holländern.
1814 wurde die Einheit mit 4 Eskadrons in die königliche Armee übernommen.
Im Sommerfeldzug im Jahre 1815 kamen die ehemals drei Ulanen-Regimenter der Kaisergarde in einem gemischten Verband mit zusammen 5 Eskadrons (darunter 1 polnische Eskadron) zum Einsatz.
Im Herbst desselben Jahres wurde die Formation aufgelöst.
Die Uniform der 2. Garde-Chevauxlégers-Lanciers war durch eine scharlach-rote Farbe kennzeichnend geprägt.
Diese war schon für die holländischen Husaren charakteristisch.
Die Art der Uniformierung entsprach dem der 1. (Polnischen) Garde-Chevauxlégers-Lanciers.
Die Tschapka (Chapka) zierte ein Emblem in Form einer aufgehenden Sonne mit einem gekrönten N in der Mitte.
Seitlich wurde links ein weißer Stutz getragen.
Im Felde trug man die Tschapka mit einem Überzug aus Wachstuch.
Die Veliten trugen eine schlichtere Variante der Tschapka.
Die Dienstabzeichen waren aus gelber Wolle (Brigadiers) bzw. aus goldener Tresse (Unteroffiziere).
Getragen wurde die rote Kutka und Überhosen jeweils mit dunkel-blauem Besatz (Kragen, Rabatten, Ärmelaufschläge und Vorstöße).
Die (spitzen) dunkel-blauen Rabatten konnten übergeknöpft bzw. übereinander geschlagen werden.
Im Felde trug man später rehbraune Überhosen mit seitlicher Knopfleiste.
Überliefert sind zur kleinen Uniform auch dunkelblaue Überhosen mit roten Vorstößen an den geschweiften Taschen und seitlicher roter Knopfleiste. Der lederner Einsatz war schwarz.
Die Epauletten (nur eine, rechts getragen) sowie die Tressen und die Fangschnüre waren aus gelber Wolle und wurde von einem Kleeblatt gehalten.
Die Fangschnur wurde links getragen.
Ferner existierte ein Marschanzug bestehend aus einer Art zweireihiger Bluse von himmelblauer Farbe mit einem roten Kragen.
Diese wurde auch als Stallanzug getragen, gemeinsam mit der Lagermütze.
Die Trompeter trugen eine besondere weiße Uniform mit scharlach-roten Abzeichen.
Die Trompeterfahnen sind weiter unten abgebildet.
Der Timbalier war orientalisch gekleidet.
Die Paukenfahne war rot mit gelben (goldenen) Tressen und zeigte einen bekrönten Adler im Lorbeerkranz, darüber ein weißes Band mit der Bezeichnung der Einheit.
Die Uniform der Offziere war natürlich prächtiger als die der Mannschaften.
Die Epauletten, der Besatz (Tressen/ Biesen) und die Fangschnüre der Offiziersuniform waren golden, ebenso war das Lederzeug für Paradezwecke golden betresst.
Die Mäntel (Radmantel) der Mannschaften waren himmelblau mit rotem Kragen (tlw. auch ohne farbigen Kragen dargestellt), die der Offiziere dunkelblau.
Das Lederzeug war weiß.
Knötel übermittelt eine Abbildung eines roten Ulanen in Felduniform, dieser trägt das Koppel unter der Kurtka (Kutka).
Neben den Lanzen wurden 1 Pistole und ein Säbel mit Eisenscheide (Modell XI) als Bewaffnung geführt.
Später hatte nur noch das erste Glied Lanzen.
Dafür wurden - ab 1813 - ergänzend Karabiner eingeführt.
Die Fahnen (Wimpel) an den Lanzen war rot-weiß (oben weiß, unten rot).
Die Schabracken waren dunkelblau mit gelben Rändern und gelben Tressenbesatz. In den hinteren Ecken befanden sich gelbe - bekrönte - Adler.
Häufig wird auch zusätzlich in der vorderen Schabrackenecke ein N (mit oder ohne Krone) gezeigt.
Es wurden alternativ auch Schabracken aus schwarzem Schaffell mit roten Zacken verwendet.
Die Satteldecken der Offiziere waren golden betresst.
Der Mantelsack war rot mit gelbem rundem Besatzband aus Woll-Tresse.
Les Uniformes du Premier Empire. Historische Kartenserien (erschienen ab 1907). Die nachfolgenden Abbildungen basieren auf sich im Besitz des Verfassers befindlichen originalen (!) Kartenserien.
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