Die Uniformen der französischen Armee unter Napoleon I. (1800 - 1815) - Die Garde von Paris
Paris hatte seit dem Jahre 1750 eine eigene militärische Einheit, bekannt als die Garde von Paris.
Im Zuge der französischen Revolution wurde diese Wachtruppe aufgelöst, zunächst übernahmen Polizeieinheiten (Gendarmerie) diese Funktion.
Während der Konsularzeit wurde die Garde von Paris neu gegründet (04.10.1802).
Sie ergänzte sich aus ehemaligen Militärangehörigen, es gab mit Blick auf das Alter (30 – 40 Jahre) und die Körpergröße (mindestens 1,65 m) bestimmte Vorgaben. Außerdem mussten sie eine bestimmte Anzahl von Feldzügen mitgemacht haben und lesen und schreiben können.
Aufgabe der Einheit waren die typischen Aufgaben der Polizei (Bewachung der Tore und verschiedener Objekte, Überwachung von größeren Veranstaltungen usw.), aber auch Ehrenwachen gehörten zu ihrem Dienstalltag.
Die berittene Abteilung (Dragoner) fungierte als Ehrengarde.
Die Stärke der Einheit umfasste 2.154 Mann zu Fuß und 180 Reiter.
Die Regimenter folgten dem typischen Aufbau und wiesen Grenadiere, Füsiliere und Voltigeure auf.
Unterstellt war sie aber der zivilen Verwaltung.
Die Garde von Paris wurde auch in verschiedenen Feldzügen eingesetzt, z. B. als Besatzungstruppe in den Niederlanden ab dem Jahre 1805, ab 1806 als Besatzung von Hamburg, nahm im Jahre 1807 an der Belagerung von Danzig (Kapitulation: 24.05.1807) teil und kämpfte in der Schlacht bei Friedland (14.06.1807) und in dem Gefecht bei Postehnen (gegen die Russen. Ab 1808 kämpften Teile der Garde von Paris in Spanien, wo Teile von ihnen in Kriegsgefangenschaft gerieten.
Im Jahre 1812 war die Garde von Paris an einem Staatsstreich beteiligt, den der Général Claude François de Malet während der Abwesenheit Napoleons initiierte. Er behauptete den Tod Napoleons und versuchte die Kontrolle über Paris zu erlangen..
An dem Staatsstreich war die berittene Abteilung allerdings nicht involviert.
Der Putschversuch scheiterte aber. In der Folge wurden die Fußtruppen der Garde von Paris aufgelöst und für die Neuformierung des 134. Infanterie-Regiment verwendet.
Die Dragoner wurden in das Regiment der roten Lanzenreiter der Kaisergarde untergesteckt.
Die kommandierenden Offiziere - Colonel Soulier und einige seiner Stabsoffiziere - wurden am 29.10.1812 erschossen. Dieses Schicksal ereilte auch die Hauptverschwörer Malet, Rateau und Boutreux.
Das 134. Infanterie-Regiment kämpfte im Jahre 1813 und musste aufgrund der hohen Verluste aufgelöst werden.
Das 1. Regiment trug zunächst einen langschössigen grünen Rock, dessen Kragen, Rabatten und Ärmelaufschlägen waren rot.
Der Kragen war grün und die Rabatten und die Ärmelaufschläge waren weiß vorgestoßen. Die Ärmelaufschläge hatten grüne - rot vorgestoßene - Patten mit drei Knöpfen.
Die Grenadiere des 1. Regiments hatten rote Epauletten, der "Halbmond" war rot.
Das 2. Regiment trug zunächst einen langschössigen roten Rock, dessen Kragen, Rabatten und Ärmelaufschlägen waren grün.
Der Kragen, die Rabatten und die Ärmelaufschläge waren rot vorgestoßen. Die Ärmelaufschläge hatten rote - grün vorgestoßene - Patten mit drei Knöpfen.
Die Grenadiere des 2. Regiments hatten auch rote Epauletten, der "Halbmond" war grün.
Die Jäger des 2. Regiments werden mit grünen Epauletten (mit rotem Halbmond) dargestellt.
Unterkleider (Weste und Hose) waren weiß, dazu wurden schwarze Gamaschen getragen.
Getragen wurde der Zweispitz.
Seit 1806/1807 trug die Gardisten zu Fuß einen weißen Rock.
Die beiden Regimenter unterschieden sich durch die Farbe des Kragens, der Rabatten und der Ärmelaufschläge.
Deren Farbe war beim ersten Regiment grün und beim zweiten Regiment rot.
Der Kragen der Voltigeure (des 2. Regiments) wird gelb dargestellt.
Die Grenadiere zeichnete die Bärenfellmütze aus. Diese hatten einen weißem Behang und links einen Federstutz.
Teilweise wird die Grenadiermütze mit einem Frontschild aus Messing dargestellt. Dieses zeigte eine entflammte Granate.
Die Epauletten waren rot.
Im Übrigen wurden Tschakos getragen.
Die Dragoner trugen hellblaue Waffenröcke mit roten Kragen (blau vorgestoßen), Rabatten (blau vorgestoßen) und Ärmelaufschlägen (mit blauer rot vorgestoßenen Patten).
Die Weste und die Hosen waren weiß, werden aber auch beige dargestellt.
Die Kopfbedeckung ähnelte der der Linien-Dragoner, es war ein verbrämter Bügelhelm aus Messing mit einem schwarzen Pferdeschweif. Der Stutz links war rot.
Die Trompeter trugen einen Rock in gewechselten Farben.
Als Fußbekleidung dienten Kavalleriestiefel.
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Manuscrit du Bourgeois de Hambourg. Reproduktion (Faksimiles) aus dem Jahre 1902 (Paris). III. Teil.